Liebeserklärung an eine Stadt die ich eigentlich nicht mag

Dienstag, 10. April 2012

Ich mag dich. Manchmal. Am wenigsten mag ich dich wenn ich mal wieder über die Autobahn fahre und merke je näher ich dir komme, desto schlechter wird das Wetter. Ich mag dich auch nicht, wenn ich durch die Einkaufsstraße gehe und die Leute mich angucken als würden sie gern die Hexenverbrennnung wieder einführen. Ich mag dich auch nicht wegen der Intoleranz, besonders gegen Ausländer und Homosexuelle. Ich mag nicht das so viele "Dorfies" und "Kloppies" und Ghetto-Kinder" durch die Gegend laufen und das unter den Leuten dieses Schubladendenken herrscht. Ich finde du bist zu windig und zu kalt. Über dein Straßensystem inklusive Ampelschaltung will ich gar nicht erst anfangen zu reden... und auch nicht über die Architekten, die in letzter Zeit engagiert werden um dir neue Häuser zu bauen. Und die Möwen die einen am Strand attackieren, die mag ich auch nicht. 19 Jahre hast du mir nichts geschenkt außer das gute Gefühl, als ich dich verlassen hab.
Doch mit dem Verlassen kam die Erkenntnis an die guten Dinge. Vor allem die Luft. Was für ein Wahnsinn das Salz in der Luft riechen zu können, zu jeder Tag- und Nacht-Zeit am Wasser stehen zu können, den Sand unter den Füßen. Das brauch ich nicht ständig, aber es ist gut zu wissen, dass du da bist. Und das erste mal mit dem heutigen Verlassen hab ich das Gefühl, auch ein Stück von mir bleibt immer mit dieser Stadt verbunden. Ich bin nicht mehr ganz fremd.
Obwohl, eins noch....die scheiß Glasscherben in den Clubs aufm Boden gehen mir sowas von auf den Sack, wie wärs mal mit Glaspfand oder so?????

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